Guten Morgen Smartphone! So schläft Deutschland in 2020


Ein großer Teil der Erwerbstätigen nutzt das Smartphone noch nach 23 Uhr. Gleichzeitig klingelt der Handywecker bei berufstätigen Deutschen in 65% der Fälle schon vor 7 Uhr. In jeder fünften Nacht beträgt die handyfreie Zeit am Stück weniger als 6 Stunden. Dies geht aus einer Murmuras-Studie mit 860 Probanden aus Deutschland hervor, bei der reale Smartphone-Daten ausgewertet wurden. Die Schlafstudie lief, mit Einwilligung der Probanden, von Juli-Oktober 2020. Die erfassten Daten erlauben objektive Einblicke in die Schlafgewohnheiten der Deutschen: Wann klingelt der Wecker am Morgen? Wie oft snoozen Handywecker-Nutzer? Was sind die zuletzt genutzten Apps am Abend? Von wann bis wann ist die längste handyfreie Zeit (= max. Schlafenszeit am Stück)?

Vor 7 Uhr snoozende Frau mit weniger als 6 Stunden Schlaf

An etwa 40% der Morgen wird ein Handywecker gestellt

„Kaufen Sie sich einen Wecker, verbannen Sie das Smartphone aus dem Schlafzimmer“, sagt Prof. Alexander Markowetz, Co-Gründer von Murmuras und Autor des Buchs „Digitaler Burnout“. Mal schnell den Handy-Wecker abschalten, die WhatsApp Nachrichten lesen, Youtube oder Instagram. So verbringen viele junge Smartphone-Nutzer ihren Morgen im Bett. Dabei hat bereits im 19. Jahrhundert der Philosoph Henry David Thoreau festgestellt, dass der Kopf in der ersten Stunden nach dem Aufwachen am brillantesten und aufnahmefähigsten ist. Trotzdem ist das Handy oft fester Bestandteil der Morgenroutine. Die Handy-Daten der Murmuras-Schlafstudie zeigen: An 39% der Morgen nutzen Deutsche regelmäßig einen Handywecker, unter der Woche liegt der Wert sogar bei 45%. Nach der Wecker-App ist WhatsApp die beliebteste erste Anwendung am Morgen (18%).

Top10 meistgenutzte Apps am Morgen

In 65% der Morgen stellen Berufstätige den Wecker vor 7 Uhr

An zwei Drittel der Morgen stellen erwerbstätige Deutsche die Weckzeit ihres Handyweckers auf 4:00 – 6:59 Uhr. Vor 8 Uhr sind es sogar schon 90% der Nutzer. Studenten hingegen stellen ihren Wecker im Durchschnitt etwa eine Stunde später: Hier startet der Wecker bei 68% der Probanden bis 7:59 und bei 91% der Nutzer vor 9 Uhr.

Wecker Startzeit bei Berufstätigen

An 57% der Morgen snoozen Deutsche

Wie oft wurde der Handywecker am Morgen gesnoozed? Nach unserer Datenanalyse in 57% der Fälle. Auch interessant: Bei Frauen und Männern war kein wesentlicher Unterschied auszumachen.

Jüngere Nutzer sind nachts länger am Handy

In 60% der Nächte benutzen Erwerbstätige ihr Handy noch nach 23 Uhr. Bei allen Handynutzern zwischen 18-25 Jahren sind es über 70%. In der Altersgruppe über 40 liegt der Wert bei nur 41%.

Die meistgenutzte App vor dem Schlafengehen ist der Wecker mit 22%, gefolgt von WhatsApp (16%) und den Social Media Apps Instagram (7%) sowie Facebook (5%).

nteil Handynutzung nach 23 Uhr nach Alter

Berufstätige in 20% der Nächte weniger als 6 Stunden handyfrei

In jeder fünften Nacht beträgt die längste handyfreie Zeit am Stück weniger als 6 Stunden - bei Erwerbstätigen während der Arbeitswoche. Nach unseren Messungen wurden diese Nächte entweder mit aktiven App-Nutzungen unterbrochen oder beendet. Sitzungen, bei denen nur der Handy-Startbildschirm geöffnet wurde, sind hier nicht berücksichtigt. Somit wurde in mindestens 20% der Nächte auch weniger als 6 Stunden am Stück geschlafen.

Wie Smartphone-Daten der Schlafforschung helfen

Für die Murmuras-Studie haben 860 Probanden eingewilligt, dass ihr Smartphone-Verhalten von Juli-Oktober 2020 sekundengenau erfasst wird. Alle Daten wurden DSGVO-konform und ausschließlich zu wissenschaftlichen Zwecken verarbeitet. Durch soziodemografische Fragen ließen sich die Teilnehmer nach Alter, Geschlecht und weiteren Markern differenzieren. Diese Methode hat diverse Vorteile gegenüber traditionellen Ansätzen, bei denen Schlafverhalten durch Umfragen oder in Laborexperimenten untersucht wird. Probanden können zahlreich und ohne großen Aufwand an wissenschaftlichen Studien teilnehmen. Gleichzeitig werden tausende objektive Datenpunkte des echten Verhaltens der Probanden erhoben. Es lassen sich hochindividualisierte Analysen über eine längeren Zeitraum durchführen und Risikoprofile leichter erkennen, z.B. auch Änderungen des Verhaltens durch Corona. Durch die Ergänzung von kontext-getriggerten Fragebögen („Sie haben gerade den Handywecker abgeschaltet. Sind Sie noch müde?“) und Wearables (z.B. Pulsmessung während der Nacht) arbeitet Murmuras auch an zusätzlichen Methoden, um die Schlafforschung in der Breite zu verbessern.

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